In letzten zweieinhalb Minuten noch drei Tore aufgeholt

TV Hardheim feiert Auswärts-Unentschieden wie einen Sieg.

Der TVH hat am Samstag seine Bilanz in der aktuellen Handball-Badenliga-Saison weiter verbessert. Mittlerweile hat man nur ein Spiel der letzten acht Begegnungen verloren und war damit am Samstag auch weiter in der Tabelle nach oben geklettert. Auf dem siebten Platz war man da angekommen und die Leistungskurve zeigt auch nach dem 31:31-Unentschieden beim Rot-Malsch weiterhin nach oben.

Nach den jüngsten Erfolgen gegen die Spitzenmannschaften der Liga durfte man hoffnungsvoll nach St. Leon in die Sporthalle der Parkringschule fahren, wo bekanntlich die Punkte sehr hoch hängen. Ein gewisser Respekt war aber auch auf Gastgeber-Seite zu verspüren.

Schnell führte der TVH mit 3:0, und damit waren die Gastgeber schon von Beginn an etwas verdutzt und mussten zugleich erkennen, dass die Begegnung gegen Hardheim nicht zu einem Selbstläufer werden würde. Das Spiel schien bereits hier in die Richtung zu gehen, wie das Hardheims Trainer Lukas Dyszy bereits in den vergangenen Spielen erlebt hatte: Seine Abwehr stand stabil, auf seinen Torhüter Mike Siebentritt konnte man sich verlassen und letztlich fand man mit den schnellen Tempogegenstößen auch immer wieder zum Erfolg.

Klar konnte man ahnen, dass sich die Gastgeber mit zunehmender Spieldauer mehr und mehr zu Wehr setzen und ihre Trümpfe ausspielen würden, doch der TVH hielt den TSV Rot-Malsch stets mit zwei, drei Toren auf Distanz und schloss die erste Hälfte mit der 15:13-Führung ab.

Die Abwehr arbeitete nicht mehr so zuverlässig

Nils Käflein steuerte wie schon zu Beginn der Partie den ersten Treffer nach Wiederanpfiff bei und selbstverständlich spürten die Gäste nun die immer stärker werdende Gegenwehr der Hausherren. Während Hardheims Abwehr im ersten Spielabschnitt äußerst zuverlässig war, schlichen sich nach und nach Fehler ein. Die Gastgeber fanden jetzt immer besser zu ihrem Spiel und kamen Treffer um Treffer heran.

In der 40. Minute hatte man schließlich den 22:22-Ausgleich hergestellt, und jetzt schien für den einheimischen Anhang auch die Zeit gekommen, um sich für den Heimsieg voll ins Zeug zu legen. Die Stimmung stieg. Dies war zunächst einmal nur Wunschgedanke, denn die Gäste ließen sich dadurch nicht sonderlich beeindrucken und kamen selbst in Unterzahl zu Toren.

Zehn Minuten vor Ende bejubelten die Gastgeber erstmal die Führung: 26:25 – und diese läutete zugleich die spannenden letzten zehn Spielminuten ein. Jannik Huspenina und Thomas Withopf sorgten stets für den Ausgleich, doch fünf Minuten vor dem Ende schien die Partie dennoch zu kippen. Nach dem Treffer von Moser war der TVH mit drei Treffern im Rückstand und hatte letztlich nur noch zweieinhalb Minuten Zeit, den Spielstand irgendwie noch zurechtzubiegen.

Ein Ding der Unmöglichkeit? Mitnichten! Jetzt kam nochmals der TVH mit all seinen spielerischen Mitteln, die ihn in den vergangenen Begegnungen immer wieder auszeichneten: Anschlusstreffer durch Thoma Withopf und Jannik Huspenina und acht Sekunden vor dem Ende der Ausgleichstreffer durch Janis Erbacher, und die Partie war gelaufen. Die fühlte sich für den TVH wie ein Sieg an, und damit hatte Hardheim seine Bilanz weiter aufgebessert, und Trainer Lukas Dyszy war abermals angetan von der Moral seiner Mannschaft.

Am kommenden Samstag empfängt der TV Hardheim um 19.30 Uhr den TV Knielingen zum Badenliga-Heimspiel.


Text: © Fränkische Nachrichten, Montag, 09.12.2024 Klaus Narloch