Hardheim überrascht mit einem 29:27 beim bisher noch ungeschlagenen Tabellenzweiten
Der TVH hat sich mit einem absolut überraschenden Auswärtssieg beim TV Knielingen vom Tabellenende der Badenliga verabschiedet und sich bis auf den zehnten Tabellenplatz vorgearbeitet.
Nur die kühnsten Optimisten hätten wohl auf diesen Sieg beim bisher ungeschlagenen Tabellenzweiten gewettet, deshalb ist der 29:27-Auswärtssieg nicht hoch genug einzuschätzen. „Mit Willen und Einsatz des ganzen Teams ist dieser Sensationssieg zustande gekommen“, so Lukas Dyszy, der überglückliche Coach des TVH, der seinerseits mit einer guten taktischen Vorgabe zu, Erfolg entscheidend beigetragen hat. „Wir haben uns auf das Spiel sehr gut vorbereitet und wollten Tjart und Walther nicht ins Spiel kommen lassen um damit auch dem bekannten Tempospiel des Gegners entgegentreten um keine einfachen Gegentore zu kassieren“, so Hardheims Coach.
Dieser Plan ist dann auch blendend aufgegangen, denn bereits in der Anfangsphase brachte Hardheims kompakte Abwehr den Gegner schier zum Verzweifeln, während der TVH seinerseits seine Angriffe bestens ausspielte und schon nach vier Minuten mit 4:0 in Front lag. Mit einer kompakten Abwehrhaltung zwang man den Gegner immer wieder zu unvorbereiteten Abschlüssen, die letztlich auch eine sichere Beute von Hardheims Torhüter Christian Ernst waren. Nach knapp 20 Minuten waren die Gastgeber beim Stand von 8:9 wieder auf Augenhöhe, doch die Antwort folgte prompt in Form von drei Treffern von Luis Hönninger. Von diesem Schock erholten sich die Gastgeber bis zur Halbzeit nicht, während der TVH weiter Spaß am Spiel hatte und nach zwei Treffern von Robin Steinbach mit einer beruhigenden 18:11-Führung in die Pause ging.
Knielingen holt auf
„In der Halbzeitpause war uns bewusst, dass Knielingen in Hälfte zwei alles versuchen wird, um die erste Niederlage zu verhindern“, so Lukas Dyszy. Der hatte seine Jungs darauf bestens eingestellt. Der TVH erwischte nämlich auch zu Beginn der zweiten 30 Minuten den besseren Start. Nach 42 Minuten führte der TVH mit 24:16.
Doch dann lief es plötzlich nicht mehr so rund. Nach zahlreichen vergebenen Chancen hatte der TVH nicht nur den gegnerischen Torhüter, sondern das gesamte Team des TV Knielingen stark gemacht. Die Gastgeber waren nach einem 8:2-Lauf rund neun Minuten vor Ende der Partie bis auf 24:26 herangekommen. Der TVK spielte sich, angetrieben von den eigenen Zuschauern, in einen wahren Rausch spielte. Auf Hardheimer Seite wurden so langsam Erinnerungen an Partien wach, in denen man in der Schlussphase einen möglichen Erfolg noch aus der Hand gab.
Mit einem unbändigen Willen und Einsatz wehrte sich der TVH in den letzten Minuten der Partie und hatten mit Lukas Schneider und Jannik Huspenina zwei Akteure in seinen Reihen, die im entscheidenden Moment in der hektischen Schlussphase entsprechend „cool“ blieben und mit ihren Treffern zum umjubelten 29:27-Auswärtssieg trafen.
„Vor fünf Wochen hätten wir das Spiel noch verloren, doch die Jungs haben sich durch die letzten zwei Siege weiterentwickelt. 50 Minuten dieses Tempo zu spielen und dann am Ende noch mit klarem Kopf nicht in Hektik zu verfallen, sondern diszipliniert lange Angriffe auszuspielen und dann noch einmal den Vorsprung auf 29:25 zu erhöhen, das zeigt die Qualität und das Potenzial, das in dieser Mannschaft steckt“, freute sich Coach Dyszy nach der Partie. „Hervorragend aufgelegt war, wie schon in den letzten beiden Spielen, unser Kapitän Robin Steinbach. Nicht nur seine elf Tore, sondern auch seine Führungsfähigkeiten sind für die Mannschaft enorm wichtig.“.
© Fränkische Nachrichten, Dienstag, 19.11.2019 k.n.