27:25 vorne und 27:28 verloren

TV Hardheim bringt sich in Bruchsal erneut um die Früchte seiner Arbeit

Der TV Hardheim kratzt an der Sensation, und steht am Ende doch wieder mit leeren Händen da. Dieses Spiel kennen Hardheims Handballer längst, man führt kurz vor Ende der Partie gegen den haushohen Favoriten und lässt sich nach einem weiteren couragierten Auftritt noch die Butter vom Brot nehmen. So geschehen am vergangenen Sonntag in der Sporthalle beim Hallenbad in Bruchsal, wo der TVH beim bis dahin verlustpunktfreien Tabellenführer von der Spielgemeinschaft Heidelsheim/Helmsheim zu Gast war.

Während die Gastgeber als haushoher Favorit in diese Begegnung gingen, waren die Wetten auf einen Sieg der Gäste selbst von den kühnsten Optimisten im Lager des TVH nicht zu erwarten. Gerade darin lagen allerdings die Chancen des Außenseiters, den Gegner etwas zu ärgern und möglichst lang auf Augenhöhe zu bleiben. Diese Marschroute bestätigte sich spätestens nach zehn Minuten, nachdem die Gäste nach zwischenzeitlicher zweimaliger Führung über das 5:5-Unentschieden erst einmal zufrieden sein konnten. Auch in der Folgezeit taten sich die Gastgeber schwer, den Erftälern ihr Spiel aufzudrängen, die sich selbst nach einem Drei-Tore-Rückstand nicht aus ihrem Konzept bringen ließen und durch die Treffer von Philipp Steinbach, Jannik Huspenina und Thomas Withopf zum 11:11 noch vor der Halbzeit wieder auf Augenhöhe mit dem Tabellenführer waren. Maximilian Strüwing, herausragender Akteur auf Seiten der Gastgeber, legte zwei weitere Treffer nach, während erneut Withopf den Anschlusstreffer zum 13:12-Pausenstand markierte.

 

Glänzend eingestellt

Auch nach dem Seitenwechsel setzten die glänzend eingestellten Gäste ihre gezeigten Leistungen fort, während die Zuschauer der Gastgeber darauf warteten, dass sich ihr Team nun befreien würde, um seiner Favoritenrolle gerecht zu werden. Nach den beiden Treffern von Marek Käflein war auf einmal die Gäste mit zwei Toren in Front, und spätestens da war jedem in der Halle klar, dass der Ausgang des Spieles wohl bis zum Ende der Partie völlig offen war. Selbst nach der Disqualifikation von Silas Hefner hatte der TVH das Heft weiter in der Hand und war mehr und mehr die überlegene Mannschaft. Dies drückte sich auch im Spilstand aus.

 

Voller Hektik

Nach den Treffern von Withopf und Robin Steinbach schienen die Gäste beim 27:25 auf der Siegerstraße zu sein, während die Hallenuhr noch viereinhalb Minuten Spielzeit anzeigte. Die Spielgemeinschaft nahm nochmals eine Auszeit, um sich auf die letzten Minuten einzustellen, die jetzt voller Hektik waren. Nach der Zweiminutenstrafe an Philipp Steinbach war der TVH wiederum in Unterzahl, und danach kam es, wie es kommen musste: Die Gäste brachten sich erneut in den letzten beiden Minuten um die Früchte ihrer Arbeit, und mussten nach den Treffern von Strüwing, Blum und Keibl schließlich doch noch mit einer äußerst unglücklichen 27:28-Niederlage im Gepäck die Heimreise antreten. Die Art und Weise, wie der TVH allerdings beim Tabellenführer aufgetreten ist, sollte der Mannschaft Mut machen, mit Neubürg am kommenden Samstag die nächste harte Nuss zu knacken.

© Fränkische Nachrichten, Dienstag, 23.10.2018 kn