TV Hardheim kehrt erhobenen Hauptes aus Viernheim zurück

TSV Amicitia zeigt beim 30:23-Sieg gegen das Team aus dem Erftal, warum er zurzeit „in einer eigenen Liga“ spielt

Der Tabellenführer der Handball-Badenliga lässt weiter nichts anbrennen. Daran konnte wie erwartet auch der TV Hardheim nichts ausrichten, der am Samstagabend zu Gast beim TSV Amicitia Viernheim war und nach einer ansprechenden Partie am Ende doch feststellen musste, dass der TSV Amicitia derzeit in einer eigenen Liga spielt. 30:23 (14:9) lautete der Spielstand nach 60 Minuten in einer Partie, in der die Gäste nichts zu verlieren hatten und eigentlich nur gewinnen konnten.

 

Die Hardheimer hielten auch in der Anfangsphase ganz gut mit und machten es den Hausherren schwerer, als die sich das vorgestellt hatten. Nach 20 Minuten hatte Tim Schneider mit zwei Treffern in Folge den Spielstand zum 6:6 ausgeglichen - damit war nicht unbedingt zu rechnen.

 

Die Gäste spielten weiter munter mit und waren auch in den Folgeminuten auf Augenhöhe mit den Gastgebern. Die hatten mit Holger Hubert allerdings einen Akteur, der zu keiner Zeit so richtig in den Griff zu bekommen war und seine Akzente setzte. Kurz vor Ende der ersten Hälfte legten die Hausherren nochmals einen höheren Gang ein und schafften es innerhalb von fünf Minuten, einen halbwegs beruhigenden 14:9-Vorsprung mit in die Halbzeitpause zu nehmen.

 

Auch nach dem Seitenwechsel zeigte der TVH seine Qualitäten und suchte die Flucht nach vorne. Angetrieben von Dennis Orf, war Viernheims Vorsprung nach knapp zehn gespielten Minuten im zweiten Abschnitt beim Stand von 17:14 wieder in Reichweite und durfte sich damit durchaus berechtigte Hoffnungen machen, dem Gegner vielleicht ein Bein stellen zu können.

 

Das spürte auch Trainer Frank Schmitt, der nach 45 Minuten nochmals eine Auszeit nahm, um seinen Spielern ins Gewissen zu reden. Seine Worte schienen auch zu fruchten. Die letzten 15 Minuten zeigte der souveräne Tabellenführer schließlich, warum er die Tabelle noch ohne Punktverlust anführt. Der TVH agierte in der Schlussphase manchmal etwas zu ungestüm, handelte sich damit die eine oder andere Zeitstrafe ein, und damit hatten die Gastgeber letztlich leichtes Spiel, über ihre schnellen Angreifer zu Toren zu kommen.

 

Mit dem Mute der Verzweiflung stemmten sich die Gäste allerdings dagegen, die in Dennis Orf einmal mehr ihren besten Torschützen hatten, der auch immer wieder die Lücke in der gegnerischen Abwehr fand. Bedingt durch seine Treffer hielt der TVH den Rückstand in Grenzen und lag fünf Minuten vor Spielende mit nur fünf Toren hinten.

 

Im Zuge des sicheren Sieges drehten die Gastgeber jetzt nochmals auf und zeigten ihre Qualitäten. Der Acht-Tore-Vorsprung beim Stand von 29:21 war schließlich das Ergebnis, mit dem wohl jeder vor der Partie gerechnet hätte.

 

Mit zwei Treffern in den Schlussminuten gestalteten die Gäste das Ergebnis dennoch halbwegs erträglich und dürfen für sich zumindest beanspruchen, dem Gegner über weite Strecken das Leben so schwer wie möglich gemacht zu haben.

 

Bereits am kommenden Samstag erwartet der TV Hardheim mit dem TSV Birkenau in eigener Halle ein weiterer schwerer Gegner, der mit der gezeigten Leistung gegen den Tabellenführer durchaus zu bezwingen ist

© Fränkische Nachrichten, Montag, 31.10.2016  k.n.