Auch im dritten Testspiel gegen Frankreich bleibt die weibliche U17-Nationalmannschaft ohne Sieg / Stimmung in Hardheim
Im letzten von drei Testspielen standen sich am Samstagabend in der Walter-Hohmann Halle noch einmal die beiden Jugend-Nationalmannschaften U17 zwischen Frankreich und Deutschland gegenüber. Nach den beiden vorausgegangenen Partien in Königshofen und Mosbach mit einem Unentschieden und einer knappen Niederlage, wollte sich die DHB-Auswahl mit einer guten Leistung und möglichst einem Sieg verabschieden.
Dass es am Ende nicht dazu kam, das hatte sich das Deutsche Nationalteam selbst zuzuschreiben. Nach einer ausgezeichneten ersten Hälfte war die Mannschaft von Nationaltrainer Frank Hamann im zweiten Spielabschnitt völlig von der Rolle und verspielte fast fahrlässig ihre zwischenzeitliche Acht-Tore-Führung. Damit hatten die Gäste beim 20:23-Endstand (14:6) auch im letzten Aufeinandertreffen die Nase vorn, nicht zuletzt wegen ihres starken Auftrittes im zweiten Spielabschnitt.
Das deutsche Team begann furios an es war den Spielerinnen förmlich anzumerken, dass sie diese Partie unbedingt für sich entscheiden möchten. Angetrieben von den beiden Leistungsträgern Franziska Peter und Emely Bayerl lief im ersten Spielabschnitt vieles so zusammen, wie sich DHB-Coach Frank Hamann das vorstellt. Der agierte auch während den ersten 30 Minuten überaus aktiv an der Seitenlinie, und seine Mannschaft setzte seine Vorgaben bestens um. Der deutlichen Überlegenheit konnten die Gäste nur wenig entgegensetzen, und damit drückte die 14:6-Halbzeitführung auch ganz deutlich das Übergewicht der deutschen Spielerinnen aus. Das war selbstverständlich auch ganz nach dem Geschmack des fachkundigen Handballpublikums, das auch zum dritten Aufeinandertreffen zahlreich erschienen war und die vielen sehenswerten Aktionen mit Beifall goutierte.
Nach dem Seitenwechsel zeigte sich unverständlicherweise eine ganz andere Mannschaft. Was im ersten Spielabschnitt noch bestens gelang, schien auf einmal überhaupt nicht mehr zu funktionieren. Auf einmal schlichen sich wieder die technischen Fehler ein die der Bundestrainer bereits in den ersten beiden Begegnungen bemängelte und die nutzten die Gäste wiederum für ihre schnellen Tempogegenstöße die durchweg erfolgreich abgeschlossen wurden. Damit kamen die Gästespielerinne Tor für Tor heran und erzielten nach 45 Spielminuten nicht nur den Ausgleich, sondern gleich darauf erstmals die eigene Führung zum 18:17. Gerade mal drei Tore gelang der DHB-Auswahl innerhalb 15 Minuten, und damit rieben sich nicht nur die Zuschauer verwundert die Augen, was sich im zweiten Spielabschnitt abspielte.
Auch Bundestrainer Frank Hamann war jetzt richtiggehend konsterniert. Mit großem Kampfeswillen und ihrer Moral kam die deutsche Nationalmannschaft in der Schlussphase nochmals in Reichweite der
Gäste, die sich die Partie allerdings nicht mehr nehmen ließen. Für Trainer Frank Hamann bleibt damit noch einiges zu tun, um sein Team auf die WM im Sommer 2016 in der Slowakei vorzubereiten,
wofür sich beide Mannschaften bereits qualifiziert haben.
Fränkische Nachrichten, Montag, 09.11.2015 kn