Pressebericht vom 22.09.2011 (Fränkische Nachrichten)
Freiwilliges Soziales Jahr im Sport: Der 20-jährige Dustin Leiblein stand zwölf Monate lang in Diensten des TV Hardheim / Wichtige Erfahrung auf dem Weg in den Beruf
"Das ist alles andere als ein verlorenes Jahr"
Für den 20-jährigen Dustin Leiblein war es eine "tolle Zeit" und eine "wichtige Lebenserfahrung". Der Abiturient absolvierte sein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport beim TV Hardheim. Im FN-Interview spricht er über seine Erfahrungen aus dieser Zeit.
Wie kam es überhaupt dazu, dass Du das Freiwillige Soziale Jahr bei den Handballern des TV Hardheim absolviert hast?
Leiblein: Ich sollte eigentlich zur Bundeswehr und habe mich nach einem Ersatzdienst umgeschaut. Mein Vorgänger Thomas Farrenkopf, mit dem ich zusammen in Hardheim Handball spiele, hat mir daraufhin das FSJ empfohlen. Daraufhin habe ich mich mit Jugendleiter Norbert Fürst in Verbindung gesetzt, der für die Stelle verantwortlich ist und sich um die Betreuung der Absolventen kümmert.
Was waren Deine Tätigkeitsfelder in Diensten des TVH?
Leiblein: Einen Großteil der Arbeitszeit war ich an den Hardheimer Schulen tätig, wo ich 15 Stunden pro Woche die Lehrer im Sportunterricht unterstützte und auch selbst die eine oder andere Schulstunde leiten durfte. Bei Bundesjugendspielen und anderen Wettkämpfen war ich als Betreuer dabei. Außerdem war ich zwei Stunden pro Woche am Gemeindekindergarten und eine Stunde für den Kinderhort tätig. Auf Vereinsebene habe ich die C-Jugend der Handballer trainiert und bei ihren Spielen am Wochenende betreut. Parallel dazu habe ich Auswahltrainer Ralf Hasenstab regelmäßig bei seiner Arbeit mit den Nachwuchstalenten unterstützt. Immer montags war dann noch der Lauftreff des TVH, bei dem ich eine Gruppe geleitet habe. Der Rest der Zeit ging für administrative Vereinstätigkeit drauf.
Das heißt?
Leiblein: Ich habe Jugendleiter Norbert Fürst bei der Organisation und Planung von Veranstaltungen unterstützt, die Jugend-Internetseite der Handballer des TV Hardheim aktualisiert und eben im Verein geholfen, wo es nötig war. Zu tun gab es immer genug.
Wieviele Stunden waren das dann insgesamt pro Woche?
Leiblein: Meine vorgegebene Wochenarbeitszeit betrug 38,5 Stunden.
Für jeden Absolventen des Freiwilligen Sozialen Jahres im Sport ist eine Projektarbeit Pflicht. Für was hast Du Dich entschieden?
Leiblein: Ich habe das Deutsche Handball-Spielabzeichen zum Kernthema meiner Projektarbeit gemacht. Da ich selbst aktiv Handball spiele und dieser Sport im Schulunterricht nicht ganz so populär ist wie etwa Fußball, lag das nahe. Das Spielabzeichen des DHB ist eine attraktive Abwechslung im Unterricht und zugleich eine sinnvolle Ergänzung.
Wie genau lief das ab?
Leiblein: Zunächst habe ich den Kindern und Jugendlichen die fünf Grundtechniken Werfen, Fangen, Passen, Täuschen und Dribbeln näher gebracht. Anschließend ging es für die Schüler der dritten bis achten Klassen darum, die Kriterien für den Erwerb des Abzeichens zu erfüllen. Dieses wird in den drei Schwierigkeitsstufen Bronze, Silber und Gold vergeben. Jede Stufe besteht aus sechs Übungen, die in drei spezielle Anforderungsprofile eingeteilt sind. Wurfpräzision, Koordination und Kondition standen dabei im Mittelpunkt.
Wie hat sich Dein Projekt entwickelt?
Leiblein: Sehr gut. Insgesamt haben 80 Kinder am DHB-Abzeichen teilgenommen. Davon haben 16 Gold, 24 Silber und 14 Bronze geholt. Ein schönes Ergebnis.
Was hat Dir in diesem Jahr beim TVH besonders gut gefallen?
Leiblein: Für mich waren vor allem das Unterrichten an der Schule und das Vereinstraining tolle und wichtige Erfahrungen. Mit Kindern und Jugendlichen arbeiten macht einfach Spaß. Vor allem bekommt man hier permanent ein Feedback _ positiv wie negativ.
Wie fällt Deine Bilanz aus? Was hat Dir dieses FSJ gebracht?
Leiblein: Gerade im Hinblick auf das Lehramtsstudium, das ich im Oktober in Heidelberg beginne, bin ich sehr glücklich darüber, dieses Jahr absolviert zu haben. Ich habe viel gelernt und jede Menge praktische Erfahrung gesammelt.
Das hört sich so an, als würdest Du das FSJ im Sport weiterempfehlen?
Leiblein: Absolut. Das ist alles andere als ein verlorenes Jahr. Ich habe in diesen zwölf Monaten beim TVH viel dazu gelernt, was mir auf meinem Weg in den Beruf und auch privat sehr hilfreich sein wird. Ich habe mich permanent weiterentwickelt: Persönlich, im Umgang mit Schülern sowie anderen Lehrern. Und natürlich als Trainer und Übungsleiter.